Hildesheim, 01. Dezember 2021
Kreative Vordenker*innen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Green Office der Stiftung Universität Hildesheim erhält die Zukunfts-Hilde des Netzwerks öko, fair & mehr
Hildesheim. Mit dem Green Office widmet sich an der Stiftung Universität Hildesheim seit 2016 ein Team ganz der Aufgabe, Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Hochschule voranzubringen. Für diesen Einsatz, die erreichten Erfolge und gesetzten Ziele, erhält das Green Office die Zukunfts-Hilde des Netzwerks öko, fair & mehr im Monat Dezember. Im 2020 gegründeten Netzwerk öko, fair & mehr haben sich 47 Gruppen, Vereine, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Institutionen zusammengeschlossen. Das Netzwerk vergibt monatlich die Zukunfts-Hilde, um Initiativen in den Fokus zu rücken, die sich beispielhaft in der Region für Umweltschutz und globale Gerechtigkeit einsetzen.
Die Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim hatte das Green Office für die Dezember-Urkunde vorgeschlagen, und deren Geschäftsführer Martin Komander war es auch, der die Auszeichnung im Namen des Netzwerks überreichte. Das Green Office sei ein Quell der Kreativität und Energie, wenn es um Wege zur Nachhaltigkeit gehe, erklärte Komander. Das Team sei am Puls der Zeit und handele aus Überzeugung. Viele Ideen, die im universitären Umfeld entstünden, seien daher auch gute Anstöße für andere Netzwerkpartner.
Dies bestätigte Michaela Grön, die im Rahmen des Projektes Lernen eine Welt zu sein des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt als Koordinatorin für das Netzwerk öko, fair & mehr tätig ist. Themen wie Müllvermeidung, Energiesparen, fairer Einkauf oder umweltfreundliche Mobilität wie sie im Green Office behandelt werden, beschäftigten aktuell ja beispielsweise auch die Kirchengemeinden. „Hier im Green Office wird vieles vorgedacht“, betonte Michaela Grön.
„Unser Team freut sich sehr über die Auszeichnung“, sagte Green-Office Koordinatorin Julia Witter bei der Übergabe der Urkunde. „Die Zusammenarbeit im Netzwerk ist sehr bereichernd.“ Sich mit anderen Akteuren auszutauschen, auch mal Kooperationspartner zu gewinnen und Verbindungen zwischen Universität und Stadt herzustellen „dabei hilft das Netzwerk sehr“, ergänzte ihre Kollegin Katalin Kuse.
Drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und acht studentische Kräfte gehören zum Team des Green Office. Das hat sich seit 2016 beispielsweise auf den Weg zur Fair Trade Universität gemacht und diese Auszeichnung für die Hochschule 2020 erstmals erreicht. Jedes Jahr finden weiterhin mindestens vier Veranstaltungen zu diesem Thema statt; schließlich muss der Titel alle zwei Jahre erneuert werden.
Zudem gebe es jedes Jahr neue Aufgaben, erklärt Julia Witter: „Wir schauen immer, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen.“ In diesem Jahr habe das Green Office beispielsweise ein Abfallprojekt entwickelt. Katalin Kuse ist außerdem seit dem Frühsommer Klimaschutzmanagerin für klimafreundliche Mobilität und arbeitet hierfür an einem Konzept. Das ist zwar noch nicht fertig, aber erste Schritte sind getan. So gibt es auf dem Campus eine Fahrrad-Reparatur-Station und die Firma Stadtmobil Hannover hat durch eine Kooperation auf dem Uni-Parkplatz zwei Fahrzeuge für das Carsharing stationiert.
Wichtig ist dem Green Office, von der Basis her zu handeln, Studierende einzubeziehen und ihre Ideen und Vorhaben zu unterstützen. Wer eine Idee hat für ein kulturelles, soziales oder ökologisches Projekt, erhält Hilfe und Beratung zum Thema Projektmanagement sowie Tipps, wo es Fördergelder für die Verwirklichung geben könnte. Bereits zwölf studentische Projekte sind so unter dem Titel „Your Goal – Your Action“ umgesetzt worden. Die Schwerpunkte sind sehr unterschiedlich und vielfältig: so wurden zum Beispiel Kinderjacken aus Altkleidern genäht, um Ressourcen zu sparen; ein Online-Spiel zum Aufbau einer alternativen Welt entwickelt, das in die Realität hineinwirken soll und das bundesweite Projekt „Hey Alter“ von einer lokalen Initiative aufgegriffen, um gebrauchte Computer für Schülerinnen und Schüler wieder fit zu machen. Auch der Bau einer Schule in Ghana wird unterstützt.
Im studentischen Forschungsjournal Nachhaltigkeit werden außerdem Abschlussarbeiten verschiedener Studiengänge vorgestellt, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema befassen und „Lösungswege für eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Gesellschaft erarbeiten“. Das Journal dient der Anerkennung der Ergebnisse ebenso wie der Inspiration für andere. Herausragende Abschlussarbeiten werden zudem mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Es können aber auch Kleinigkeiten sein, durch die das Green Office im Uni-Alltag auf sich aufmerksam macht – wie die Papierhänger an den Türklinken, die nachdrücklich daran erinnern, dass die Heizung im Büro nicht immer bis zum Anschlag aufgedreht werden muss, und Licht sowie Standbyfunktionen beim Verlassen des Raums ausgeschaltet werden sollten.
Wiebke Barth